Die aktuelle Doppelausgabe von MUSEUM AKTUELL macht erneut Digitalisierung und Konservieren-Restaurieren zum Thema. Die Ausgabe rät insgesamt dringend dazu, In der Restaurierung, Kunstgeschichte, Ausstellungsorganisation, naturwissenschaftlichen Methoden, Digitalisierung und Marketing eingefahrene Wege zu verlassen. Im (wie immer lesenswerten) Editorial heißt es:
Den Auftakt zum Thema Konservierung ‒ Restaurierung in dieser Ausgabe von MUSEUM AKTUELL bildet der Rückblick auf die DDR-Restauratorenausbildung, über die Prof. Sabine Maier auch auf der „Denkmal“ sprechen wird. Welchen Erkenntnisgewinn Beobachtungen zur Vorbereitung einer Konservierung bringen, zeigt Carmen Markert. Wir haben noch stark in Erinnerung, wie heftig die politische Debatte über den Transport des äußerst empfindlichen Dürer-Selbstbildnisses von München nach Nürnberg geführt wurde und die restauratorischen Bedenken schließlich Gehör fanden. Ingrid Hopfner, der es vor allem auf die Neuentwicklung von Bilderkisten ankommt, beweist mit ihrem Monitoring, daß Transportschäden auch und gerade dann entstehen, wenn Kuriere nicht dabei sein dürfen.
Michael Stanic sieht als einen Weg in das Museum der Zukunft, daß abwägend und mit Bedacht digitale Technologien von Nutzen sein werden, um dem wachsenden Bedürfnis der Menschen nach Analogem, nach Echtem, nach Fakten, nach Aufklärung, nach Kontext und nachdenklich machender Vermittlung zu entsprechen. Dieses Bedürfnis wird mit der voranschreitenden Digitalisierung des Lebens wachsen. Dabei kommen Lutz Boden und Michael Stanic überraschenderweise (weil aus unterschiedlichen Ansätzen her kommend) in einem Punkt zum gleichen Ergebnis: Lernwillige und lernfähige Besucher sind dabei die Voraussetzung, nicht aber die gesamte Bevölkerung... Es wird Zeit, sich von dieser Idee zu verabschieden und Angebote für all diejenigen auszubauen, für die Kultur „das“ Lebenselixir ist. Ebensowenig sind Museen eine freiwillige soziale Leistung wie öffentliche Schwimmbäder oder öffentliche Verkehrsmittel. Gefragt ist also präzise Zielgruppenarbeit ‒ wobei eher weniger an die bei Museen so beliebten „Singles“ oder „Familien“ gedacht ist. Auch dazu brauchen Museen wieder mehr Geld und Fachkräfte.
Wohin es führen kann, ein Museum ohne Fachkräfte zu betreiben, ist beim Museum im französischen Elne, über das wir in EXPOTIME! berichtet haben, abzulesen.
Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis der Ausgabe:
http://www.museum-aktuell.de/index.php?site=show_ausgabe&monat=10&jahr=2018&TM=1
Und hier geht es zum Online-Lesen der Ausgabe (diesmal gratis für jedermann):
http://www.museum-aktuell.de/leseprobe/ (Sollten Sie Chrome benutzen, Adobe Flash Player zulassen)
MUSEUM AKTUELL wird mit einem eigenen Stand auf der MUTEC und CULTURA SUISSE vertreten sein. Sprechen Sie uns gerne vorher schon online an und kommen Sie an unseren Stand - wir freuen uns auf Ihren Besuch. Auch wenn Sie eigentlich nur ein Abonnement abschließen wollen.