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Rombout van den Hoeye, Allegorie auf Prinz Wilhelm II. von Nassau-Oranien (1626-1650) als Friedensstifter, um 1648. Foto: LWL/Sabine Ahlbrand-Dornseif
"Als Kunstwerk des Monats November präsentiert das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster die "Allegorie auf Prinz Wilhelm II. von Nassau-Oranien (1626-1650) als Friedensstifter" von Rombout van den Hoey[e]. Das niederländische Flugblatt aus dem Jahre 1648 stammt aus dem Porträtarchiv Diepenbroick im Kunstmuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL).
Das Flugblatt zeigt ein allegorisches Bildnis auf den Frieden von Münster, der 1648 mit Spanien im Vorgriff auf den Westfälischen Frieden geschlossen wurde. Der junge Prinz Wilhelm II. von Oranien erhält hier von seiner Frau einen Kranz aus Ölzweigen. Er solle seine Schafe friedlich wie ein Hirte hüten. Dies irritiert, denn der Prinz selbst war ein strikter Gegner des Friedens. Durch die Friedensschließung wurde das Bündnis mit Frankreich gebrochen und darüber hinaus sein Amt als Oberkommandierender in der Armee abgewertet. Auf dem Flugblatt wird im Hintergrund zusätzlich sogar gezeigt, wie Schwerter zu Pflugscharen umgeschmiedet werden. Auch diese Szene ist paradox, denn den jungen Prinzen empörte nichts so sehr wie die Forderung nach Abrüstung.
Wollte man den jungen Prinz Wilhelm II. mit dieser Allegorie zum Friedensbringer umdeuten? Oder wollte man seine Unterstützer für den Frieden gewinnen? Seine Anhänger müssen dieses Bild wohl als "Fake News" verstanden haben, also als irreführende Propaganda. Tatsächlich ist das Flugblatt wohl kaum verkauft worden und heute hochselten - es ist bisher weltweit das einzige bekannte Exemplar." (LWL-Pressemitteilung v. 8.11.2017)
Vielleicht ist diese sog. Fake-News mit dem schwangeren Prinzen nur der Scherz eines Lehrlings, auf den überhaupt niemand hereingefallen ist? Entstanden möglicherweise durch den Zusammendruck zweier Platten, einer Allegorie und eines Porträts.