
Wie Michael Kohler in der SZ v. 20.1.2017 berichtete, seien bei Sotheby's auf einem Parmigianino zugeschriebenen ohrenbohrenden "Hl. Hieronyxmus" an 21 Stellen moderne Farbpigmente gefunden worden, die nicht durch Restaurierungen erklärt werden könnten. Das Auktionshaus habe dem Käufer bereits 842 000 US$ rückerstattet und dessen Einlieferer, einen luxemburgischen Kunsthändler, verklagt. Die Fälschung soll ebenfalls aus der Quelle Giuliano Ruffini stammen. Allen Werken Ruffinis ist gemeinsam, dass sie der Fachwelt unbekannt waren und dass diese sich lediglich in die 1990er Jahre rückverfolgen ließen.
Ergänzend ermittelte der Standard, Wien: "Der Hl. Hieronymus gastierte übrigens 2003 im Zuge der Parmigianino-Ausstellung im Kunsthistorischen Museum in Wien: als authentisches Werk des Manieristen, dessen Entdeckung Kunsthistoriker 1999 gefeiert hatten. Eine Meinung, der sich jedoch nicht alle Experten anschließen wollten, die andere Künstler des 16. Jahrhunderts ins Treffen führten. Sotheby's entschied sich 2012 für einen Kompromiss und schrieb es dem Umkreis Parmigianinos zu. Auch das ein Irrtum, wie man nun weiß. (Olga Kronsteiner, 19.1.2017)
Foto: Sotheby`s